Gelotophobie bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas: Zusammenhänge mit Stressbewältigung und subjektivem Wohlbefinden
Projekt - Fak. 1 - Institut für Humanwissenschaften - Pädagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Spielt die Furcht vor dem ausgelacht werden (Gelotophobie) eine Rolle für das in früheren Studien beobachtete maladaptive Copingverhalten von Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas?

(International Short Visit an der Universität Zürich)
Ergebnis:In einer Serie von vier Studien wurde gezeigt, dass auf Länderebene eine positive Assoziation zwischen der Prävalenz von Übergewicht bzw. Adipositas und der Verbreitung von Gelotophobie besteht (Studie I). In Interviews mit Personen mit ausgeprägter Gelotophobie (Studie II, Reanalyse: 102 englischsprachig, Studie III, neu konzipiert: 22 deutschsprachig) zu den angenommenen Gründen für die Entwicklung der Gelotophobie aus der Sicht der Betroffenen finden sich deutliche Hinweise auf übergewichtsbezogene Erlebnisse. Studie IV mit Kindern und Jugendlichen diente der Adaptierung und Erprobung von Messinstrumenten zur Erfassung des insb. übergewichtsbezogenen Hänselns und Verspottens und der Analyse erster Zusammenhänge mit Übergewicht, Selbstbewertung des Gewichts, Gelotophobie und Stressbewältigungsstrategien. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Übergewicht mit dem Risiko des Erlebens von übergewichtsbezogenem Hänseln und Spott verbunden ist, was wiederum mit erhöhter Furcht vor dem ausgelacht werden (Gelotophobie) einhergeht. Ferner zeigte sich, dass Gelotophobie mit Aspekten maladaptiven Copings (wie z.B. destruktiv-ärgerbezogener Emotionsregulation) assoziiert ist. Insgesamt weisen die Befunde darauf hin, dass Gelotophobie eine stärkere Aufmerksamkeit für das Verständnis des Befindens von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas gewidmet werden sollte. Eine besondere Funktion scheint dabei dem Erleben von übergewichtsbezogenem Hänseln und Spott zuzukommen.
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Projektdauer:01.02.2012 bis 31.03.2012
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Kohlmann, Carl-Walter (Leitung) [Profil]


In Zusammenarbeit mit:Prof. Dr. Willibald Ruch (Leiter)
Universität Zürich
Philosophische Fakultät
Psychologisches Institut
Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Carl-Walter Kohlmann am 17.07.2012
Zuletzt geändert von Bettina Strempel am 12.01.2016
    
Projekt-ID:167