Kompetenzorientierung im Rahmen experimentalchemischer Praktika
Dissertation - Fak. 2 - Institut für Naturwissenschaften - Chemie
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Das Ziel der Dissertation ist die kontextsensitive Implementierung von kompetenzorientierten Lehrformaten in experimentell geprägten Lehrveranstaltungen im universitären Lehramtsstudium als konkretes Problem der Bildungspraxis. Eng damit verbunden ist der Wunsch nach einer kommunizierbaren Theorie, die den Ablauf eines derartigen Gestaltungsprozesses verallgemeinert und somit für die Praxis brauchbar ist und die wissenschaftliche Erkenntnis zu Lehr-Lernprozessen im Studium als Teil des Qualifizierungsprozesses in der Lehrerbildung erhöht.
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Ergebnis:Im Rahmen der Arbeit werden kompetenzorientierte Lehrformate in ausgewählten chemischen Praktika zur Stärkung des fachdidaktischen Studienanteils im universitären Lehramtsstudium konzeptioniert und evaluiert. Die Grundlage hierfür bilden das Konzept des Constructive Alignments und der Prozess der Erkenntnisgewinnung, auf den unter fachmethodischen Gesichtspunkten fokussiert wird. Die vorgenommenen Maßnahmen in der fachdidaktischen Lehrveranstaltung „Demonstrationskurs Chemie“ führen zu einer aktiven und anwendungsorientierten Auseinandersetzung der Studierenden mit verschiedenen Konzepten im Zusammenhang mit der Planung und Umsetzung hypothesengeleiteten Experimentierens in Lernsituationen. Vergleichbare Maßnahmen werden im „Fortgeschrittenenpraktikum Anorganische Chemie“ angestoßen, wobei in diesem Fachpraktikum der Fokus auf praktikable Möglichkeiten zur verstärkten Didaktisierung des fachpraktischen Studienanteils gerichtet ist. Die ersten Ergebnisse deuten auf eine Vereinbarkeit von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Elementen in der Konzeption beider Veranstaltungen hin. Der Veränderungsprozess wird über die Arbeit hinaus fortgesetzt und soll auf weitere Chemiepraktika ausgeweitet werden. Als besonders bedeutsame Konzepte bei der Konzeption und Umsetzung von experimentellen Lerneinheiten können ein Verständnis von Conceptual Change und der damit in Zusammenhang stehende Wechsel der Perspektive auf die Sicht der Lernenden unter Berücksichtigung deren Vorwissens, der Umgang mit unsicheren Evidenzen und die permanente didaktische Reflexion der Experimente vor dem Hintergrund einer präzisen Fragestellung und eines konkreten Lernziels identifiziert werden.

Zur Überprüfung der Qualität der Lehrformate werden prozessbegleitend Evaluationsdaten verschiedener Personengruppen mit Hilfe von Beurteilungsbögen erhoben und diese qualitativ mit Beobachtungsdaten abgeglichen. Zudem sollen mit Hilfe eines neuen Tests Aussagen über die Kompetenzentwicklung der Studierenden im Bereich der Erkenntnisgewinnung vorgenommen werden. Hierzu wird der gebildete Testwert ebenfalls mit den qualitativen Daten in Zusammenhang gesetzt. Dabei wird noch bestehender Nachbesserungsbedarf hinsichtlich der Güte des Kompetenztests identifiziert. Gleichermaßen zeigen die qualitativen Daten die Möglichkeit auf, die einzelnen Items, anhand derer die Beurteilung vorgenommen wird, gezielt zu Skalen zusammenzufassen, die mit den erwarteten Aktivitäten der Studierenden in verschiedenen Phasen des Praktikums einhergehen. Sämtliche Erhebungsinstrumente werden über die Arbeit hinaus weiterentwickelt und optimiert.

Zusammenfassend deuten die erzielten Ergebnisse auf erfolgreich durchgeführte Interventionen hin und sprechen für den Einsatz von lehrerprofessionsbezogenen und kompetenzorientierten Lehrformaten im experimentellen Studienanteil. Bezugnehmend darauf werden Perspektiven für die Weiterentwicklung eines möglichen Curriculums für das Lehramtsstudium im Fach Chemie abgeleitet.
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Projektdauer:15.11.2012 bis 04.02.2016
Projektbeteiligte:
Dr. Lang, Christian (Betreuung) [Profil]
Prof. Dr. Körner, Hans-Dieter [Profil]

Prof. Dr. Ulrich Ziener (Universität Ulm)

In Zusammenarbeit mit:Institut für Organische Chemie III, Universität Ulm
Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
Buchbeschreibung (Dissertation)
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Dr. Christian Lang am 11.03.2015
Zuletzt geändert von Dr. Christian Lang am 24.06.2016
    
Projekt-ID:221