Untersuchungen zur fremdsprachlichen Entwicklung bei Kindern einer Montessori-Kinderhausgruppe
Projekt - Fak. 2 - Institut für Sprache & Literatur - Englisch
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:An immer mehr Kindertageseinrichtungen in Deutschland erhalten Kinder die Möglichkeit, mit einer ersten Fremdsprache, zumeist Englisch, in Kontakt zu kommen. Die meisten Kindertageseinrichtungen bieten in diesem Zusammenhang AGs an, bei denen die Kinder einmal in der Woche für etwa 30 bis 60 Minuten englische Lieder singen, Reime nachsprechen oder sprachlich einfache Geschichten auf Englisch hören. Die Ergebnisse der Zweitsprach-erwerbsforschung sowie der Sprachlehr- und -lernforschung weisen kritisch darauf hin, dass diese bisher übliche Praxis unzureichend ist. Vielmehr zeigt sich, dass größere Fortschritte beim Erlernen einer Fremdsprache nur dann zu erwarten sind, wenn die Kinder über einen längeren Zeitraum kontinuierlich und in anschaulichen, kindorientierten Umgebungsfaktoren einen intensiven Kontakt zu dieser Sprache haben. Bei diesen Voraussetzungen setzte das vorliegende Projekt an. Im Rahmen einer im Sinne der Montessoripädagogik -vorbereiteten Umgebung- wurden Kinder einer Montessori-Kindergartengruppe in Schwäbisch Gmünd-Herlikofen über einen Zeitraum von drei Jahren täglich ca. zwei Stunden bilingual deutsch-englisch betreut. Dabei wurde sowohl die sprachliche Entwicklung der Kinder als auch die Bedeutung des Lernumfeldes untersucht. Computergestützte Tests zur Grammatik- und Wortschatzentwicklung kamen hierbei ebenso zum Einsatz wie bildgestützte und halbstandardisierte Befragungen. Vergleichsdaten wurden u. a. in Kindertageseinrichtungen in Tübingen und Heidenheim erhoben.
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titel:
(andere Sprache)
Research on linguistic development in children attending a bilingual Montessori preschool group
Ergebnis:Die Analyse der im Projekt erhobenen Daten ergab, dass ein täglicher Kontakt von höchstens zwei Stunden zur Fremdsprache Englisch über einen Zeitraum von drei Jahren bei allen Kindergartenkindern zu einem messbaren Anstieg des Wortschatzverständnisses und zumindest bei einigen Kindern auch zu einem messbaren Anstieg des Grammatikverständnisses im Englischen geführt hatte. Dabei zeigten Gruppenvergleiche, dass Jungen und Mädchen sowie Kinder mit und ohne Migrationshintergrund vom bilingualen Programm in gleicher Weise profitierten. Was die Entwicklung des Sprachstandes im Deutschen bei deutsch-englisch bilingual betreuten Kindergartenkindern betrifft, ergab die Analyse der erhobenen Daten, dass bilinguale Betreuung nicht automatisch negative Folgen für die Deutschkenntnisse von Kindergartenkindern hat und sich offenbar sogar positiv auf die Entwicklung des Deutschen auswirken kann.
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Projektdauer:01.09.2006 bis 31.08.2009
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Piske, Thorsten (Leitung) [Profil]
Prof. Dr. habil. Schumacher, Eva (Leitung) [Profil]

Alexandra Häckel (Wiss. Mitarbeiterin)
außerdem beteiligt: Stefanie Arnsperger, Vanessa Regner, Manuela Rohrer

Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Thorsten Piske am 20.10.2010
Zuletzt geändert von Prof. Dr. Thorsten Piske am 20.10.2010
    
Projekt-ID:112